Geschichte & Natur erleben: Auf der Burg Hohenwerfen

Kaum aus der Stille des Waldes herausgetreten, begrüßen mich plötzlich in der Vorburg auf der Lindenwiese die aufgeregten Laute von Vögeln.

Und tatsächlich – die berühmte Greifvogelvorführung der Burg ist gerade voll im Gang. „Lassen Sie nichts herumliegen“, vernehme ich gerade noch rechtzeitig die Worte der Führerin und drücke meine Tasche und mein Tablet ein wenig fester an mich. Danach ein neugieriger Blick nach oben – und da erblicke ich sie, die beeindruckenden Greifvögel, die majestätisch elegant durch die Lüfte gleiten. Bussarde, Seeadler, Steinadler sowie bedrohte und seltene Rassen wie Kaiseradler bringen die Zuschauer zum Staunen.

Zum ersten Mal in meinem Leben mache ich Bekanntschaft mit einem Mönchsgeier, der mit seinem Gewicht von 14 kg und einer Flügelspannweite von drei Metern ein Gefühl von Ehrfurcht in mir weckt.

Weiter geht’s rauf in den oberen Burghof. Eine imposante Anlage eröffnet sich mir.

Errichtet auf einem schroffen Kalkfelsen, 600 Meter über dem Meer, 170 Meter oberhalb der im Tal gemächlich dahinfließenden Salzach, eingebettet in das faszinierende Gebirgspanorama des Hochkönigmassivs, des Hagen- und des Tennengebirges. Romanische Kapelle, Burghof, Zisterne, Fallturm, Folterkammer und der im Original erhaltene, 450 Jahre alte Glockenturm – man fühlt sich augenblicklich zurückversetzt in eine Zeit, in der man nicht gelebt haben möchte. Die ersten Gemäuer der Burganlage gehen sogar zurück in das Jahr 1077, als Erzbischof Gebhard von Salzburg die Burg errichten ließ.

Mode als Zeitzeuge

Seit 1987 erst ist die Burg der Öffentlichkeit zugänglich und zeigt sich von ihrer offenen, kommunikativen und modernen Seite. Regelmäßig beherbergt die Burg Ausstellungen und Sonderschauen. „Kleider[F]formen. einst und heute.“ heißt die aktuelle Ausstellung, die anlässlich des 200-Jahre-Salzburg-Jubiläums auf der Burg gezeigt wird. Schülerinnen und Schüler der Modeschule Hallein spiegeln in dieser Ausstellung das Lebensgefühl und die Ästhetik der Epoche um 1816 wider und stellen einen Konnex her zum Lifestyle der heutigen Zeit. Sie präsentieren historische Kleider, zeitgemäß interpretiert.

„Was passierte in dieser Zeit und warum sah die Mode genauso aus?“

„Welche Parallelen und Anknüpfungspunkte sind für uns heute interessant?“ Das waren die zentralen Fragen, die die Schülerinnen und Schüler in der Vorbereitung der Schau beschäftigten.

Die Antworten darauf und jede Menge tolle, faszinierende Kleidungsstücke gibt es in den Kasematten des Gewölbes der Burg vom 12. Mai bis Ende Oktober 2016 zu bestaunen.

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